Kivu-See Methangas-Extraktion Nutzung des Methangases Natürliche Risiken


STRASSENTRANSPORT VON KOMPRIMIERTEM GAS (CNG).

Üblicherweise wird Naturgas für nahe beieinanderliegende Großverbraucher und bei kurzen Entfernungen (kleiner 15 km) über Rohrleitungen zugeführt. Wenn die Abnehmer jedoch geografisch weit auseinanderliegen - bei Entfernungen zwischen 20 und 200 km - und es sich um Mengen geringerer industrieller Dimension von etwa 160.000 bis 600.000 m3 pro Tag handelt, ist es vorteilhaft, das Gas in komprimierter Form (CNG - Compressed Natural Gas) zu transportieren.

Neben industriellen Verbrauchern gibt es in Ruanda die folgenden Arten potentieller Gasabnehmer, die zurzeit noch Holz verheizen:

  • Tee- und Kaffeemanufakturen, die in Entfernungen zwischen 30 und 200 km vom Kivusee entfernt gelegen sind und einen täglichen Gesamtenergiebedarf von 100.000 bis 200.000 Nm3 haben. Hierin ist der Bedarf an elektrischer Energie nicht enthalten, der ebenfalls durch gasbetriebene Stromerzeuger gedeckt werden könnte.

  • Ziegelbrennereien und kleine energieabhängige Unternehmen, die sich entlang der Überlandstrassen ausgebreitet haben und einen täglichen Energiebedarf zwischen 30.000 und 100.000 Nm3 aufweisen.

Insgesamt sind alle Bedingungen für einen gewinnträchtigen Transport von CNG per LKW vorhanden.

 

IUm einen kleinen Raum einzunehmen, muß das Gas bei sehr hohem Druck von 200 bar komprimiert werden, was besonders widerstandsfähige Behälter, zumeist aus Stahl oder aus leichteren aber teureren Komposit-Materialien, nötig macht.

Solche Behälter werden normalerweise auf 20 bis 30 Tonnen-LKWs als Gebinde von Einzelzylindern montiert, wobei jeder Zylinder zwischen 3.000 und 7.000 Nm3 Gas bei einem Druck von 200 bar enthält.

Darstellung eines Sattelschleppers mit Auflieger und Stahltanks

Behälter-Gebinde aus Kompositwerkstoff

Damit die teure Ausrüstung, insbesondere die Gasdruckbehälter, kostensparend genutzt werden kann, muß sie arbeitsteilig und effektiv eingesetzt werden. So sind im Allgemeinen pro Schlepper drei Auflieger mit Drucktanks anzuschaffen: jeweils einer, der befüllt wird, einer der unterwegs ist und einer, der beim Kunden Gas abliefert.

Die Belieferung kann optimiert werden, indem zwei oder drei Abnehmer zusammengefasst werden oder durch konzentrierte Zwischentanks, die zum Beispiel mit unterirdischen Rohren großen Kalibers eine schnelle Entladung bei 200 bis 75 bar erlauben.

Foto eines Fuhrparks von Sattelschleppern mit Stahltanks in einem kanadischen Gasfeld (Quebec)

Da das Kivugas mit 85% CH4 bei niedrigem Druck gewonnen wird, muß es in einer Anlage in Ufernähe komprimiert werden. Ein kostengünstiger Transport ließe sich verbessern, wenn das Gas durch Gaswäsche- und Dehydrierungsverfahren auf 90 bis 94% CH4 angereichert würde; auch um durch Feuchtigkeit verursachte Korrosion an Metallteilen zu vermeiden. Das Gas sollte bei der Entladung aus Sicherheitsgründen für den Fall eines Lecks mit Geruchsstoffen versehen werden.

Schema einer Verflüssigungsanlage

Im Vergleich zu anderen Energiearten müsste die Konkurrenzfähigkeit von CNG gegeben sein, und dies umso mehr, als zur thermischen Gasnutzung (Primärenergie) in kleinen Agrarbetrieben oder bei der Baumaterialproduktion (Heizen, Trocknen usw.) die Selbsterzeugung elektrischer Energie für lokale Gemeindenetze oder Nachbarschaftsgruppen zu Haushaltszwecken wie Beleuchtung usw. hinzukäme. Zwischen konkurrierenden Energien könnte Holz noch für eine Weile mithalten, aber es wird seltener werden und Gegenstand mehr und mehr anziehender Anstrengungen für die Erhaltung der Wälder. Mineralöl wird für die absehbare Zukunft jedenfalls erheblich teurer bleiben.

Der Aufbau entsprechender Einrichtungen für die Verteilung von CNG wäre einfach und beträfe:

  • Anlagen unter Druck
  • Den Transport und die Sicherheit; letztere ist weniger gewichtig, weil Naturgas leichter als Luft ist und im Falle eines Lecks nach oben entweicht.
  • Bisher sind übrigens keine Unfälle im Zusammenhang mit dem Transport von CNG bekannt geworden.