Ökonomen sind sich einig, daß
die Kosten für Ölprodukte das Haupthindernis auf dem Wege der Entwicklung
von eingeschlossenen afrikanischen Ländern wie Ruanda sind. Leicht läßt
sich die explosionsartige Preisentwicklung eines in den Golfstaaten gewonnenen
Barrels Öl vorstellen, das zur Raffinerie nach Europa, anschliessend in einen
Ölhafen wie Mombasa oder Daressalam verschifft wird, um danach über
Land nach Kigali und schließlich in die CIMERWA Zementfabrik in den äußersten
Süden des Landes gebracht zu werden. Und dabei liegt keine 100 km von derselben
Zementfabrik eine nahezu unerschöpfliche Energiequelle, die mit moderaten
Kosten genutzt werden kann. In den Tiefen des Kivu Sees ruht ein einzigartiger
Schatzfund. | Die CIMERWA Zementfabrik
produziert jährlich 100.000 Tonnen Zement im energiehungrigen Feuchtverfahren.
Um Clinker-Zement herzustellen wird eine Flammentemperatur von 1450°C bis
1500°C benötigt. Diese Temperatur kann mit einer Gasmischung aus 85%
Methan, 13% CO2 und 2% Stickstoff erreicht werden. Die Produktionskapazität
der Zementwerke könnte in den kommenden drei Jahren bei Anwendung eines Trockenverfahrens,
das 50% thermische Energie einspart, um den Faktor drei gesteigert werden. Zurzeit
benötigt die Fabrik jährlich 12.500 m3 Heizöl; das enspricht bei
momentanen (2005) Preisen von 400 Euro per m3 einer jährlichen Ölrechnung
von 5 Mio Euro. |