Kivu-See Methangas-Extraktion Nutzung des Methangases Natürliche Risiken

VERTRAG MIT DER EUROPÄISCHEN UNION:
ERGEBNISSE DER EXPERIMENTALKAMPGNE VOM NOVEMBER 2002

Auftraggeber: Ministerium für Energie, Wasser und natürliche Ressourcen, Republik Ruanda

Finanzierung: Vertrag 2002/035/UE/MS, Delegation der Europäischen Union in Kigali

Vertragsnehmer: Firma Data Environnement, F-73000 Chambéry le Haut

Um die durch unsere Berechnungsgrundlagen über zweiphasige Strömungen bei einer Mischung von Kohlenwasserstoffgas und Methan gelieferten Arbeitshypothesen abzusichern, wurden von Mitte November bis Mitte Dezember experimentelle Messungen auf dem Kivu-See durchgeführt.

Verlauf des Gasaustosses als Funktion der Tiefenposition des Abscheiders

Verlauf des Wasserausstosses als Funktion der Tiefenposition des Abscheiders

Verlauf des Anteils an CH4 als Funktion der Tiefenposition des Abscheiders

Infolge dieser Experimente brachten zwei wichtige, während der Kampagne gewonnene Ergebnisse Klarheit:

Erstens konnte die Gesamtheit der Messungen des Gasaufkommens die Gültigkeit der Berechnungsgrundlagen bei zweiphasigen Strömungen bestätigen. Diese Bestätigung erlaubt es die Berechnungen für industrielle Realisierungen, die einen erheblichen Multiplikationsfaktor hinsichtlich unserer Anlage darstellen, zu extrapolieren.

Zweitens wurde die (unerwartete) Entdeckung gemacht, dass die Methananreicherung im Abwasser des Abscheiders abhängig von seiner Tiefenposition ist. Dies weicht deutlich von der durch Gleichgewichtsmodelle vorausgesagten Gesetzmäßigkeit ab und wird nicht unerhebliche Konsequenzen bei der Konzeption einer künftigen Methanförderstation haben.

Die Tatsache, dass das am Abscheider austretende Gas einen geringeren Gehalt an Methan enthält als erwartet, bedeutet, das das vom Abscheider ausgestossene Wasser methanhaltiger ist als vorausgesehen. Die Methanverluste beim (am Abscheider und bei der Gaswäsche) austretenden Wasser wird das zu berücksichtigende hauptsächliche Problem bei der Optimierung der Konzeption der Anordnung sein. Diese Feststellung zielt auf eine Positionierung des Abscheiders in geringer Wassertiefe. Eine Tiefe von 30 m erscheint im Hinblick auf die damit verbundenen Methanverluste fortan zu groß zu sein. Die optimale Tiefe liegt eher bei 25 m, wenn nicht sogar bei 20 m.