Die Gaswäschekolonnen funktionieren
nach einem einfachen physikalischen Prinzip: der bevorzugten Ausgasung aufgrund
unterschiedlicher Löslichkeiten der Gase in einem Fluid. Durch eine annäherungsweise
Anschauung versteht man, dass CO2, da seine Löslichkeit 25-fach größer
ist als die von Methan, im Kontakt mit Wasser 25 mal leichter ausgast. | Die
Wäsche besteht also darin, das zu säubernde Gasgemisch durch nicht beladenes
Wasser zu leiten. Um den Austausch Wasser-Gas zu optimieren, muss das Gas ausreichend
mit der Flüssigkeit durchmischt werden. Dies geschieht, sei es durch Strömung
durch ein perforiertes Blech, sei es mit einem Zerstäuber, der unzählige
kleinste Blasen erzeugt und damit die Austauschfläche Gas-Flüssigkeit
vergrößert. Wegen der höheren Löslichkeit von CO2 im Vergleich
zu CH4, wird das Kohlendioxid im Kontakt mit dem Waschwasser leichter in Lösung
gehen und das Methan sich infolgedessen anreichern. |
Unsere Modellversuche haben die offensichtliche
Nutzlosigkeit einer weiterreichenden Methanwäsche ergeben. Ganz wie
bei der Gasabscheidung sind die Phänomene der Ausgasung verschiedener Gase
jedoch nicht unabhängig voneinander. Das Kohlendioxid geht nicht vollständig
vor dem Methan in Lösung. Beide Vorgänge passieren gleichzeitig und
der Unterschied der Löslichkeit beider Gase sorgt nur dafür, dass sich
CO2 bevorzugt löst.
| Für
ein konzentriertes Methangas haben die Gaswäschen leider zur Folge, dass,
umso mehr Methan in Lösung (und damit verloren) geht, je mehr man es anreichert;
hier müssen die Maßstäbe beachtet werden. Trotz einer 25-fach
geringeren Löslichkeit von Methan gegenüber CO2, müßte man
zu viele Verluste in Kauf nehmen, um einen Methananteil über 85 % zu erreichen.
Berücksichtigt man die relativ geringen Heizwert-Verluste zwischen reinem
und 85-prozentigem Methan, erscheint es nicht gerechtfertigt, das Gas noch weiter
anzureichern und die Verschwendung von Methan in das Seewasser hinein hinzunehmen. Verschiedene
Lösungsmöglichkeiten für die Gaswäsche sind untersucht worden.
Danach ist die Wahl für das am Kap Rubona bereits erprobte Konzept gefallen,
außer dass jetzt die Gaswäschekolonnen unter Wasser betrieben werden.
Die Wäsche geschieht nach dem Wasser-Gegenstrom-Prinzip. Das Gas durchströmt
metallische Siebe, um mit einer feinen Verteilung das In-Lösung-gehen von
CO2 zu erleichtern. . Die Kolonnen sind mit einer Struktur vom Typ der Ringe von
Raschnig oder Pale ausgestattet und wegen der Inkompabilität mit den Ausmaßen
der Konstruktion getrennt angeordnet. |