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Die "Union Chimique Belge" hat in der Folge von Forschungen, die
sich über die Jahre zwischen 1952 und 1962 erstreckten, eine Gasförderstation
am Kap Rubona im Kivu-See, 8 km südöstlich von Gisenyi, in Dienst gestellt.
Diese Anlage funktioniert nach dem Prinzip der Selbstförderung "auto-pompage".
Die Wasserentnahme wird mit zwei 300mm-Rohren, die über den unterseeischen
Abhang verlaufen, in einer Tiefe von ungefähr 300 m vorgenommen. Diese Rohre
sind etwa 850 m lang und enden unter einem Winkel von etwa 40 Grad knapp unterhalb
der Wasseroberfläche in einem Gasabscheider. Das entgaste Wasser wird direkt
wieder an der Oberfläche in die See geleitet. Das Gas wird durch zwei Gaswäsche-Kolonnen
geführt, die es erlauben den Methananteil um den Faktor drei zu erhöhen.
Das angereicherte Gas wird anschließend komprimiert und per Rohrgasleitung
über 3 km in die Feuerungseinrichtungen der Bralirwa-Brauerei geliefert. |
| Diese
Heizzentrale funktioniert seit etwa vierzig Jahren, aber mehrere Hauptmängel
sind anzumerken: - Das ungereinigte Gas wird mit einem Gebläse
in die erste Gaswäsche-Kolonne eingebracht. Wegen des großen Anteils
an H2S verringert die Bildung von Schwefelsäure die Lebensdauer der Motoren
beträchtlich.
- Die freie Verlegung der Entnahmeröhren auf der
Seeböschung hat mehrmals zu beträchtlichen Schäden bei Landberührungen
geführt.
- Die Schräglage der Kolonnen unter einem Winkel von
40 Grad zum Gasabscheider sind die Ursache für beträchtliche Ladungsverluste
und setzen den Eigenwirkungsgrad des Systems herab.
- Dadurch, dass sich
die Anlage auf Seeniveau befindet, sind die zu verarbeitenden Gasmengen sehr groß
und die nötigen Transportvorrichtungen entsprechend umfangreich.
Diese
Mängel haben seit 1977 zu immer wiederkehrenden teuren Wartungsarbeiten geführt,
die die Wirtschaftlichkeit der Anlage entsprechend gemindert haben. |